Transkript
Zeit ist Geld! Wie viel ist deine Zeit wert? Wie viel verdienst du netto eigentlich wirklich, nach Einberechnung deines Arbeitswegs und sonstiger zusätzlicher Kosten? Das sind berechtigte Fragen, die man sich durchaus mal stellen kann. Allerdings solltest du sehr vorsichtig mit der Umrechnung deiner Zeit in Geld sein. Warum das so ist, klären wir heute Der Satz “Zeit ist Geld” fällt öfter mal, und vor allem von Leuten, die nach Stunden bezahlt werden, oder die sich ihren Stundenlohn mal ausgerechnet haben. Dass das ein Problem sein kann, wenn wir in diesen Einheiten Zeit gleich Geld denken, haben Glücksforscher herausgefunden. Sobald der Faktor Geld Einfluss auf unsere Zeit bekommt, sind wir gestresster und weniger zufrieden. Rechne dir deine Stunden nicht in Geld um, denn du läufst dadurch Gefahr, weniger zufrieden zu sein. Warum ist denn das so? Ich mein, es ist doch legitim, sich den bereinigten Nettolohn auszurechnen. Dazu nimmst du dein Netto-Gehalt und rechnest all die Zeit ein, die du für die Fahrt zur Arbeit aufbringst, sowie sonstige zusätzliche Zeit für die Arbeit. Dann ziehst du alle zusätzlichen Kosten, die du aufgrund deiner Arbeit hast, von deinem Nettogehalt ab und teilst den restlichen Betrag durch die gesamten Stunden, die du im Jahr arbeitest. Dann hast du deinen bereinigten Netto-Lohn. Einerseits kann dir das helfen, weil es dir nochmal klar macht, in was für einem Hamsterrad du womöglich steckst: Letztendlich bestimmt die Arbeit dein Leben sehr viel mehr, als nur die Stunden im Büro, und es kostet dich auch mehr, als du denkst. So könntest du dich fragen, ob es das wert ist. Vor allem, wenn du einen Job machst, auf den du gar keinen Bock hast. Dann wird dich die Rechnung des bereinigten Netto-Lohns nur frustrieren. Im Idealfall führt das dazu, dass du was an deiner Situation änderst. Im Schlechten Fall kriegst du einfach nur schlechte Laune und bist gestresster. Denn genau das bewirkt es, wenn wir unserer Zeit einen Wert geben.Knappheit erhöht Wert. Das können wir überall beobachten: bei Diamanten, bei Klopapier, Designer-Handtaschen und Autos. Je knapper ein Gut oder eine Dienstleistung, desto mehr sind wir gewillt, dafür zu bezahlen. Und Achtung: Andersherum gilt, dass wir etwas als knapper ansehen, je höher wir es bewerten. Mit diesem Satz merkst du vielleicht schon, wo die Reise hingeht. Je höher wir unsere Zeit bewerten, desto knapper empfinden wir sie, und desto gestresster sind wir. Das gilt dann auch, wenn wir unsere Zeit überhaupt erstmal bewerten. Und, je höher dein Netto-Lohn, desto gestresster wirst du dich fühlen. Schauen wir uns dazu ein Experiment an, das an Student:innen in Toronto durchgeführt wurde: Die Student:innen sollten Berater spielen und sollten für ein fiktives Unternehmen verschiedene Aufgaben ausführen. Die Hälfte der Student:innen berechnete 15 Cents pro Minute, also 9 Dollar pro Stunde, und die andere Hälfte berechnete 1,50 Dollar pro Minute, also 90 Dollar pro Stunde. Obwohl beide Gruppen die exakt gleichen Aufgaben erledigen mussten, fühlten sich die Student:innen, die den höheren Lohn berechneten, mehr unter Zeitdruck, als die mit dem niedrigeren Lohn. Die einfache Tatsache, dass die Zeit höher bewertet wurde, hat dazu geführt, dass sich die Student:innen in gestresste Berater unter Zeitdruck verwandelt haben. Was bedeutet das für dich? Zunächst einmal rechnest du deine Stunden lieber nicht in Geld um. Falls du nach Stunden verdienst, mach dir klar, dass ein Teil deines Stresses möglicherweise allein von der Tatsache herrühren könnte, dass deine Stunden bewertet sind. Gut, aber was kannst du aktiv tun? Kann ich dir sagen: Verschenke Zeit. Wenn wir von unserer knappe, wertvollen Ressource Zeit einen Teil freiwillig und kostenlos abgeben, fühlt es sich an, als hätten wir mehr davon. Auch das wurde in einer Studie untersucht, wo Studienteilnehmer:innen nach einer 1-stündigen Studie noch 15 Minuten bleiben sollten, um die Essays von versetzungsgefährdeten Schüler:innenzu korrigieren. Der einen Hälfte der Proband:innen wurde aber nach der Studie gesagt, die Essays seien schon korrigiert, sie können also gehen. Diese Gruppe hatte unerwartet 15 Minuten gewonnen. Die andere Hälfte blieb und korrigierte die Essays. Rate jetzt, welche Gruppe ein höheres Gefühl von verfügbarer Freizeit zu haben? Genau, nicht die Gruppe, die früher gehen konnte, sondern die, die freiwillig ihre Zeit für andere eingesetzt hatten.Das machen sich zB Unternehmen zu Nutze, die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich freiwillig zu engagieren. Es macht nicht nur glücklich, wenn wir anderen helfen, sondern wir fühlen uns auch weniger getrieben. Jau, wenn dir diese Folge gefallen hat, lass es mich wissen. Ich nehme gerne eine 5-Sterne Bewertung oder schick mir eine Mail an hallo@finanzwisserin.de Wenn du übrigens mal ein paar Grundlagen über Altersvorsorge lernen willst, sieh dir gerne mein 50-minütiges Webinar an, dass ich für dich aufgenommen habe. Den Link findest du in der Beschreibung. Ich bin raus, Peace.